„Es hat gewirkt, als gäbe es keinen Plan“

Wer hätte gedacht, dass uns Romina Konrad bereits nach drei Spielen ihren letzten WM-Check zusendet? Die Trainerin der ersten KSC-Frauenmannschaft, deren Premiumpartner big ist, zeigt sich auf ganzer Linie enttäuscht vom Ausscheiden des deutschen Teams.
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Für Romina Konrad ist klar: Raumaufteilung und Spielsystem haben gegen Südkorea (1:1) nicht funktioniert. Zudem gab es zu wenig Bewegung auf dem Platz.

Ihr Urteil über …

… das Spiel allgemein: „Es hat 90 Minuten lang so gewirkt, als gäbe es keinen Plan. Vielleicht war der Druck für das junge Team zu groß. Allerdings hätte ich im Vorfeld auch nicht die Formation geändert und stattdessen Alexandra Popp in der Spitze belassen. Am Ende war sie trotzdem die einzige Spielerin, von der Gefahr ausging.“

 

 … die Raumaufteilung: „Es gab viel zu wenig Bewegung in den Ketten und somit auch zu wenig Anspielmöglichkeiten. Stattdessen sind wir immer wieder mit Ball in die Gegenspielerin rein gerannt und haben ihn dann verloren.“

… der Spielstil: „Keine Tiefenläufe, unsaubere Kombinationen auf deutscher Seite – gleichzeitig waren die Südkoreanerinnen sehr agil und haben sich in jeden Zweikampf hinein geworden. Diese ungute Kombination hat zum Ausscheiden beigetragen.“

… die Schlussphase: „Ich bin ein Fan davon, die Aufgabe spielerisch zu lösen. Wenn die Zeit aber davon rennt, braucht man die Brechstange und hohe Bälle in die Box, um das Glück zu erzwingen. Das ist nicht ausreichend genug versucht worden.“

… die beste deutsche Spielerin: „Es tut mir leid für Alex Popp, die ich persönlich kenne. Vielleicht war es ihre letzte WM und dann ist die Enttäuschung natürlich noch größer.“

… die Wirkung nach außen: „Natürlich hatten wir uns alle erhofft, dass ein gutes Abschneiden zu einem noch größeren Push für den Frauenfußball führt – etwa im Jungendbereich, in dem ich arbeite. Mit diesem Ergebnis bekommen wir das leider nicht hin.“

… die Zukunft: „Man muss das junge Team wieder aufbauen, neue Reize schaffen und einen übergreifenden Spielstil entwickeln. Letzteres war bei diesem Turnier leider nicht erkennbar. Das muss besser werden.“

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