„Ich werde Chefin“ – Aktionstag am bundesweiten Girls‘Day 25.04.2024

Interview mit Daniela Bechtold, geschäftsführende Gesellschafterin der big. bechtold-gruppe durch unsere Teilnehmerin Patricia Murzac, 15 Jahre.
#Aus- und Weiterbildung #News
#Aus- und Weiterbildung #News

Patricia: Ich selbst bin mir noch nicht ganz sicher welche Ausbildung ich später einmal machen möchte. Welche Ausbildung haben Sie gemacht? Und welches Wissen braucht man, um Chefin zu werden?

Daniela Bechtold: Ich habe am KIT Wirtschaftsingenieurwesen studiert und bin während des Studiums auch viel im Ausland gewesen, war lange in China, Amerika und Spanien. Im Anschluss war ich bei Siemens und einem großen Beratungsunternehmen, bevor ich dann bei big. begonnen habe. Die Fächer, die man als Unternehmerin gerne machen sollte, kommen ganz auf das Unternehmen an, das man leitet. Mir persönlich waren die Ingenieurfächer sehr wichtig. BWL ist die Grundlage von unternehmerischen Entscheidungen und deswegen natürlich wichtig. Die Psychologie hilft, die Menschen zu verstehen und ist deswegen auch ein hilfreiches Wissen.

Daniela Bechtold (l.), geschäftsführende Gesellschafterin der big. bechtold-gruppe und Patricia Murzac

Patricia: Wenn ich morgens aufstehe, freue ich mich am meisten auf den Englisch-, Sport- und Kunstunterricht. Auf was freuen Sie sich morgens am meisten, wenn Sie Ihren Tag beginnen?

Daniela Bechtold: Ich freue mich jeden Tag aufs Neue auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen bei big. Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, neue Innovationen hervorbringen, gemeinsam neue Ideen entwickeln und diese dann auch in die Tat umsetzen.

Patricia: In der Schule lerne ich jeden Tag etwas Neues. Geht es Ihnen als Chefin auch so?

Daniela Bechtold: Auf jeden Fall. Man trifft immer wieder auf Neuigkeiten oder Neuerungen, zu denen man nicht immer auf sein bereits erlerntes Wissen zurückgreifen kann. Umso wichtiger ist es, in einem Team zu arbeiten, in dem wir voneinander lernen können und durch geteiltes Wissen unsere Kenntnisse vermehren. Genauso wichtig ist es dabei, Entscheidungen anhand eines Konzeptes zu treffen.

Patricia: Ich kann mich noch gut an meine Kindergartenzeit erinnern. Ich habe gelesen, dass big. auch schon zwei Kindergärten gebaut hat. Wie kam es, dass big. sich dazu entschieden hat?

Daniela Bechtold: Wir haben vor über zehn Jahren eine gemeinnützige GmbH gegründet, die netzwerk mensch ggmbh. Ich habe mich damals zusammen mit meiner Familie gefragt, wie können wir dafür sorgen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich ist. Wie können wir es ermöglichen, dass Eltern ihre Kinder während der Arbeitszeit in außergewöhnlich guter und professioneller Betreuung wissen, sodass sie sich auf ihre Tätigkeit konzentrieren können. Dass Eltern darauf vertrauen dürfen, dass ihre Kinder, mit all ihren Talenten und Charaktereigenschaften, gefördert werden. Sei es in der Bewegung, der Sprache, der Kreativität oder in der Musik.

Patricia: Ich war heute Morgen sehr aufgeregt und gespannt, was mich beim Girls‘Day erwartet. Gibt es Situationen, in denen Sie auch noch aufgeregt sind?

Daniela Bechtold: Ja, es gibt viele Situationen, in denen ich aufgeregt bin, zum Beispiel wenn ich eine Rede vor vielen Menschen halte. Ganz wichtig für mich dabei ist aber immer, dass das Lampenfieber keine Angst bedeutet, sondern noch einmal die letzten Prozentpunkte Konzentration in mir weckt, um meine Höchstleistung abrufen zu können.

Patricia: Bei uns in der Schule lernen wir, wie wir nachhaltig und umweltbewusst handeln können, zum Beispiel indem wir weniger Plastiktüten verwenden oder den Müll trennen. Wie ist das hier im Unternehmen?

Daniela Bechtold: Auch bei uns im Unternehmen ist das ein ganz wichtiger Punkt, denn Nachhaltigkeit geht uns alle etwas an. Wir als Unternehmen sind uns der Verantwortung, die wir tragen, bewusst. Zum Beispiel indem wir umweltverträgliche Reinigungsmittel verwenden und angemessen damit umgehen oder auf Autos mit geringem CO2 Ausstoß in unserem Fuhrpark achten. Durch regelmäßige Fortbildungen vermitteln wir Wissen, schaffen Sensibilität und stellen durch das Festlegen von Regeln sicher, dass nachhaltiges Handeln auch überall umgesetzt wird. Ebenso liegt uns natürlich die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen am Herzen. So organisieren wir zum Beispiel aktive Pausen, Yoga, Fahrradwochen oder die gemeinsame Teilnahme auf Firmenläufen oder Fußballturnieren. All das was wir tun, halten wir in einem Nachhaltigkeitsbericht fest.

Patricia: Das klingt nach einem richtigen Projekt, das bei big dazu umgesetzt wird.

Daniela Bechtold: Genau, all das lässt sich unter dem Schlagwort ESG zusammenfassen – hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die Betrachtung von Nachhaltigkeitszielen, die die Vereinten Nationen festgelegt haben, einen Standard der also weltweit gilt. Wir als Unternehmen haben uns diese Ziele angeschaut, sind sie in allen unseren Bereichen durchgegangen und haben geschaut, in welchem Umfang sie uns betreffen, welchen Handlungsspielraum wir haben welche konkreten Ziele wir uns im Unternehmen setzen. Die Erreichung dieser Ziele vereint uns alle, egal welchem Bereich, an welchem Standort oder zu welcher Zeit. An der Erreichung dieser Ziele werden wir als Unternehmen gemessen, lassen uns daran aber auch gerne messen.

Patricia: Ich finde es im Verein und in der Schule wichtig, dass wir uns alle gut verstehen und ein gutes Team sind, weil das Lernen dann einfach mehr Spaß macht. Was tun Sie als Unternehmerin dafür, dass es den Mitarbeitenden bei big gefällt und sie gerne zur Arbeit kommen?

Daniela Bechtold: Meine Aufgabe ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit gut machen können. Der strake Zusammenhalt, ein funktionierendes Team und die Begeisterung bei dem, was wir tun, wie wir es tun, spielt dabei eine große Rolle. Für den Zusammenhalt untereinander organisieren wir regelmäßige Events, an denen wir gemeinsam Spaß haben, die Kolleginnen und Kollegen treffen können, die wir im Alltag aufgrund unterschiedlicher Standorte oder Arbeitszeiten vielleicht nur selten sehen und haben die Möglichkeit gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Das hält zusammen und lässt uns als big. family of services den Herausforderungen des Alltags gemeinsam gut und selbstbewusst gegenübertreten.

Patricia: Frau Bechtold, vielen Dank für die spannenden Einblicke, die ich bekommen konnte. Eine Frage noch zum Abschluss:Warum sind Sie gerne Chefin?

Daniela Bechtold: Weil ich gestalten, meine eigene Meinung einbringen kann – ich kann etwas bewegen. Als Unternehmerin  habe ich die Möglichkeit, dies gleichermaßen auch meinen Kolleginnen und Kollegen zu ermöglichen und ein zweites zu Hause für uns alle zu schaffen, in das jede und jeder von uns gerne kommt.

Herzlichen Dank, Patricia, für dein Interesse und deine Zeit!

Nach oben